Trailritte und Reiturlaube by Moni - Südandalusischer Küstentrail 2009
 

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Texte und Fotos: Copyright by Simone Scheiper

Südandalusischer Küstentrail im Spätsommer 2009


12.09.2009
Endlich Urlaub hurra!!! Zuerst bringt mich der Airberlin Flieger nach Mallorca und  etwas später geht’s weiter nach Malaga. Den günstigeren und zeitlich besseren Nonstop Flug konnte ich leider nicht buchen, da dieser erst um 18.20 Uhr eintraf und die späteste Ankunftszeit mit 18 Uhr angegeben ist. Um so ärgerlicher das der Flieger zweier Mitreiterinnen aus Berlin mit dicker Verspätung ankommt und wir erst (mit nun mittlerweile 5 Reiterinnen) gegen kurz nach 19 Uhr Richtung Atlantik aufbrechen können. Naja manchmal hat man eben Pech …
Nach  2 stündiger Autofahrt erreichen wir bei Dunkelheit unser Hotel in Benalup  und lernen unsere Mitreiter kennen. Unsere Gruppe besteht aus insgesamt 11 Leutchen – 4 Schweizer und 7 Deutsche oder: 2 Quotenmänner und 9 Frauen.
Jo verteilt die Zimmerschlüssel und wir stehen vor unserer ersten „Prüfung“: Wie zum Teufel bekommen wir diese verdammten Türen auf? Wir geben nach einigen Minuten auf und bitten ihn um Hilfe *grins. Lösung: Er hatte unsere Schlüssel verwechselt – so konnte es auch nicht klappen … haha
Das Hotel ist typisch spanisch und ursprünglich mit einem Patio als Innenhof. Es ist einfach aber zweckmäßig eingerichtet. Jedes Zimmer hat ein eigenes Bad und sogar einen Fernseher mit spanischen Sendern. Hier lernt man die andalusische Lebensart kennen und ist sofort voll im Urlaub! Von 21.30 – 23:00 Uhr gibt es dann ein 3 Gänge Menü und wir fallen gegen Mitternacht müde ins Bett.
 
13.09.2009
 
Das Frühstück steht ab 8:30 Uhr im Innenhof bereit. Es gibt Brötchen Marmelade, Käse, Wurst und Obst. Letzteres stecken wir natürlich auch reichlich für die Vierbeiner ein! Gegen halb zehn werden wir von Gaby abgeholt und zu Jo´s Finca in die  Nähe von  "Alcala de los Gazules" und den Pferden gebracht. Heute stehen sie ausnahmsweise sogar schon geputzt und gesattelt bereit. Jo verteilt sie und ALLE sind zufrieden mit seiner Wahl. Es ist mir immer noch ein Rätsel wie er das hinbekommen hat ohne uns vorher nach unseren Kenntnissen und Wünschen zu fragen. Okay ich muss zugeben das er das am Abend vorher eigentlich vor hatte, aber wir einfach von der Anreise zu kaputt zum Antworten waren *grins. Wir reiten auf andalusischen Pferden, die für ihre Schönheit und Charakterstärke, aber auch für ihre Schnelligkeit bekannt sind. Natürlich reiten wir im spanischen Stil auf spanischen Sätteln mit sanfter Hackamore-Zäumung.
Ich bekomme den 19 jährigen dunkelbrauen Wallach Moreno, der  äußerlich schon etwas  ergraut ist. Innerlich hält er sich aber scheinbar für maximal 6 jährig und ist eine flotte liebenswerte Rennsemmel.
Wir reiten heute von ca. 11 – 18:30 Uhr, stoppen gegen 12:30 Uhr an einer Kneipe um unsere trockenen Kehlen zu befeuchten  und zwei Stunden später an der Wallfahrtskirche „Santuario“ in Alcala zum Mittagessen. Hier ist zufällig eine größere Feria – die Pferde lässt der ganze Krach völlig kalt und wir reiten durch wuselnde Menschengruppen und jede Menge parkende Autos… alles easy!
Kleiner Tipp:
Unbedingt die Kirche besichtigen, denn das lohnt sich wirklich.
Der Rückweg führt uns über Kampfstierweiden, durch Flussfurten und über alte Viehtriebswege (sogenannte Cañadas) Richtung Benalup.
Wir werden anschließend mit dem Auto zurück ins Hotel gebracht und verbringen dort den Abend feuchtfröhlich.
Zur Info: Das Essen und das Wasser ist in der Vollpension enthalten. Alkoholisches oder Alster (heißt hier Klara) muss auf der gesamten Reise (auch in den Mittagspausen) selber bezahlt werden. Da es in Spanien unüblich ist eine Rechnung aufzuteilen, ist es von Vorteil wenn sich jeder aus der Gruppe mal bereit erklärt die komplette Summe zu übernehmen.  Bei uns wurde sich fairerweise automatisch immer abgewechselt.
 
14.09.2009
Heute Morgen heißt es mit gepackten Koffern beim Frühstück erscheinen. It´s movingday in unserer Strandhotel in Zahara los Atunes, wo wir die nächsten 3 Nächte verbringen werden.
Wir verladen die Taschen in den Kofferraum des Vans und werden zurück zu den Pferden gebracht. Unser Ritt geht heute in Richtung Meer. Viele, viele lange Galoppaden zaubern uns ein Dauergrinsen ins Gesicht so einen Spaß haben wir dabei. Zum ersten Mal im Leben sehe ich Reisfelder und bin überrascht diese in Spanien anzutreffen ; -) Das Landschaftsbild ist geprägt durch kilometerlange Weiden, auf denen nicht nur die berühmten "Toros Bravos" (Kampfstiere) weiden, sondern auch Ziegen- und Schafherden zu sehen sind. In der hügeligen Landschaft wachsen Olivenbäume und Korkeichen. Außerdem gibt es riesige abgeerntete Getreide- und Sonnenblumenfelder.
Unser Mittagessen findet  in einer typisch spanischen Venta statt. Jeden Tag kann man zwischen diversen Vorspeisen, 3-4  Hauptgerichten und  verschiedenen Nachspeisen auswählen. Es gibt immer Fischgerichte, Fleisch (Rind, Wild oder Schwein), Geflügel oder auf Wunsch was vegetarisches. Die in einigen Reiseberichten erwähnten „fettigen Pommes“ sind zwar öliger  als in Deutschland aber nicht „triefend“. Sie dienen außerdem als reine Sättigungsbeilage die man bei der überreichlichen Größe der Portionen eh nicht braucht.
Das neue Hotel „Pozo del Duque“ ist eher touristisch und mit Salzwasserpool. Es hat 82 Zimmer, auch deutsches Fernsehen, ein Bad mit Bidet & Haarfön, großem Balkon und liegt direkt am Meer. Die Küste Afrikas ist nur wenige Kilometer entfernt und man kann rüber blicken. Zur Zeit befinden sich allerdings nur eine handvoll Touristen hier.
 
15.09.2009
Um 7:30 Uhr werden wir von einem Gewitterdonnern geweckt und schauen auf den Balkon. Es ist noch trocken aber dunkle Wolken hängen über uns. Wir gehen um 8:30 Uhr in den Speisesaal des Hotels frühstücken. Hier gibt es sogar noch Joghurts, Cornflakes und einige Leckerein mehr als in Benalup. Um 9:30 Uhr werden wir abgeholt und es regnet … och nöööö…. Ausgerüstet mit Regenjacken satteln wir die Pferde und reiten bei nur 20 gefühlten Grad los. Als wir hinter Barbate zum ersten Mal den endlos langen Strand erreichen, hat das Unwetter die Flut bereits weit vorgedrückt. Der Sand ist nun für die Pferde leider zu tief und aus einer geplanten kilometerlangen Galoppade, wird den Pferdebeinen zuliebe nur eine kürzere. Wir reiten direkt an Cap Trafalgar vorbei – bekannt aus „Nelsons tödlicher Triumph“
 
Zitat aus dem Internet:
„Es ist für einen Herbsttag ungewöhnlich schön. Die britische Blockadeflotte vor Cadiz segelt bei ruhiger Brise durch leichten Dunst, der später aufreißen wird. Man schreibt den 21. Oktober 1805, ein Datum, das entscheidenden Einfluß auf den Versuch Napoleon Bonapartes haben wird, Europa zu beherrschen. Und an diesem Tag wird der Grundstein für eine Seeherrschaft gelegt, die mehr als ein Jahrhundert überdauern soll. Denn am Ende dieses Tages wird eine britische Flotte die Koalitionsflotte von Frankreich und Spanien vernichtend geschlagen haben. Der Ort: Cap Trafalgar.“
 
Wir erklimmen die Steilküste… links das leuchtende blau des Ozeans und rechts das satte grün der Pinien, die aus dem Felsen herausragen… Toll! Die Pause am „Piratenturm“ mit einem Wahnsinnsausblick wird von allen genossen und das Meer glitzert mit  tollstem Farbenspiel unter uns. Unseren weiteren Weg säumen Ginsterbüsche und seltene Pflanzen bis wir nach ausgedehnten Galoppaden das heutige Quartier der Pferde, einen Poloclub, erreichen.
 
16.09.2009
Heute ist der kürzeste Reittag und wir werden von Jo um 9:45 Uhr abgeholt. Um 11 Uhr erreichen wir den erneut den Strand jippi!!!  Das Wetter ist mit 26 Grad, leichter Bewölkung und Wind perfekt um nicht zu schwitzen. In einer Kneipe folgt die mittlerweile obligatorische „Canasta-Pause“ (nee, nee wir spielen keine Karten, sondern trinken Sherry *grins) und weiter geht es.  Es macht super viel Spaß durch die Gischt zu galoppieren und so haben wir richtig Gaudi uns beim nebeneinander Reiten gegenseitig nass zu spritzen. Ach ist das genial!
Moreno findet es genauso super und er  lässt sich auf ein kleines Rennen ein, das mich am Ende eine Runde kostet, denn wir haben dabei versehentlich Jo überholt *ups . Nach eineinhalb Stunden endlosen weißen Sand unter den Hufen und Meeresrauschen in den Ohren, erreichen wir unser Mittagsrestaurant in Conil. Heute ist die Pause etwas länger, damit wir uns noch am Strand sonnen oder ein bisschen im Atlantik schwimmen gehen können. Um 16 Uhr geht’s weiter… Wir führen die Pferde einen Anstieg hoch und steigen mit ihnen zusammen Treppenstufen bis wir auf einer Promenade ankommen. Hätten wir  für jedes Foto das die Touristen von uns geschossen haben, Geld bekommen, wären wir reich *grins
Wir reiten weiter oben an der Küste entlang und haben einen absolut tollen Blick -Panorama pur! Es folgen weitere Galoppaden durch den Pinienwald (das die wieder  laaaaaaang sind,  erwähne ich jetzt nicht extra, denn ich glaube es gibt hier einfach nur lange und tolle Galoppaden).
Gegen 17:45 Uhr erreichen wir das heutige Pferde-Nachtquartier, duschen die Tiere ab und werden wieder ins Hotel nach Zahara gebracht. Zusammen mit einigen Mitreiterinnen gehe ich beim Sonnenuntergang  im Meer baden. Herrlich!!! Die Brandung ist der Hammer und ich decke meinen Salzbedarf für die nächsten Tage, als mir eine riesige Welle über den Kopf schlägt. Wer braucht schon einen Pool wenn das „große Wasser“ gleich ein paar Meter hinter dem Hotel ist? Kleiner Tipp an Nachahmer: Vorsicht heftige Strömung…. Nicht unterschätzen!

17.09.2009
Heute ist wieder Movingday zurück in unserer altes Hotel in Benalup, so schauen wir vor dem Frühstück noch ein letztes Mal rüber nach Marokko und packen die Taschen. Nach der Fahrt zu den Pferden starten wir unseren Ritt um kurz nach elf Uhr. Heute ist der längste Reittag. Wir durchqueren wunderschöne Pinienwälder, reiten entlang Viehtriebswege und über große Kampfstierweiden. Jo ist unser „Doorman“ und öffnet und schließt ständig für uns die Stacheldrahttore, damit die lieben Tierchen nicht stiften gehen können.
Mittags kehren wir in Naveron zum Essen ein. Auf meiner persönlichen Rankinglist ist dieser superleckere Schwertfisch hier ganz weit oben!!! Anschließend reiten wir über Gebirgsketten mit herrlichem Ausblicken über die Provinz Cadiz und über einsame Pfade, auf denen wir keinen Menschen treffen. Spanische Natur pur die ich einfach nur genieße! Abends sehen wir unser vertrautes Landhotel wieder.
 
18.09.2009
Unser letzter Reittag (schnief…) führt uns durch einige Flussfurten und erneut über Stierweiden. Die Stoppelfelder die man hier überquert sind allerdings nicht zum galoppieren gemacht, denn abgeerntete Sonnenblumen hinterlassen dicke, harte „Stoppeln“. Natürlich verzichten wir auch heute nicht auf diese flotte Gangart und finden dafür reichlich andere Gelegenheiten. Nachmittags erreichen wir als Endpunkt des Trails wieder Jo´s "Finca La Morisca" und trinken einen letzten Sherry zusammen. Bis zum heutigen Tage hat auch jeder „seinen Favoriten“ gefunden – entweder den trockenen weißen Manzanilla oder den lieblichen roten Canasta, naja manche haben auch beide Sorten gemischt ; -)
 
19.09.2009
Nach dem Frühstück trennt sich unsere Reisegruppe… einige hängen noch eine Woche mit dem Mietwagen ran, andere verbringen  einen weiteren Tag in Malaga und Birgit, Silke und ich werden um kurz vor zwei Uhr direkt zum Flughafen gebracht. Viel, viel zu schnell ist diese tolle Zeit vergangen…

Fazit: Ein wirklich zu empfehlender Trail mit einem Hauch von Luxus. Da ich schon mehrere Trails mit täglichem neuen Zeltauf- und -abbau gemacht habe, empfand ich das nur 2-malige Umziehen als super angenehm. Ein echtes Bett statt Isomatte und ein Bad mit täglicher Dusch- und Bademöglichkeit!
Die Pferde sind extrem ausdauernd, gut bemuskelt und sehr gut gepflegt. Das Alter der Tiere geht bis 19 Jahre was für sich spricht. Keines von ihnen macht einen gelangweilten Eindruck – sie haben richtig Spaß an der Arbeit.
Unsere größere Gruppe, im Alter von 24 bis 76 Jahre, war reiterlich 100%  fit und untereinander absolut harmonisch. Man was haben wir zusammen gelacht….
Ich möchte mich  bei allen meinen Mitreitern für diese tolle Zeit bedanken! Dankeschön an: Anne, Julia, Annette und Willi, Silke, Birgit, Barbara, Franchina, Robert und Cornelia
 
Zum Schluss:
Dickes Danke an Jo für seine Guide- und Unterhaltungsqualitäten, seinen Pferde- und Reiterverstand, seine tollen Vierbeiner und die vielen Möglichkeiten der leckeren Essensauswahl.








 
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