Trailritte und Reiturlaube by Moni - Marmaratrail 2001
 

Trailritte & Reiturlaube
=> Südafrika Lesotho 2018
=> Rhodostrail 2016
=> Karibiktrail 2015
=> Erlebnisritte Emirate Dubai 2014
=> Regenwald-Ritte Costa Rica 2013
=> Transportugaliatrail
=> Pinien und Meer Andalusien 2012
=> Delfintrail Portugal
=> Katalonientrail 2010
=> Südandalusischer Küstentrail 2009
=> Italien Molisetrail 08
=> Westernranch Südfrankreich 2007
=> Ruegen 2006
=> Coto Doñana 2005
=> Ägypten Kairo 2004
=> Lüneb. Heide 2004
=> USA Trails 2003
=> Korsika 2003
=> Zauber der Sahara Marokko 2002
=> Arizonatrail 2002
=> Marmaratrail 2001
=> Oregontrail 2000
Gästebuch
Kontakt
Reiterrallyes 2017
Videos Reiterrallyes
Mein Pferd Whiz Hollywood Dust
Counter
Westernsattel Showsattel guenstig
Newsletter
Linkliste


Texte und Fotos: Copyright by Simone Scheiper
Marmaratrail in der Türkei oder: Why does shit happens only to me ?
 
1.Tag 27.05.2001, Sonntag
Um 5:30 Uhr riss mich mein Wecker aus dem Schlaf, in aller Eile packte ich die letzten Klamotten in meine Reisetasche und wurde zum Flughafen Hannover gefahren. Der Check in -Schalter der Sabena Fluggesellschaft war so gut wie leer und in kürzester Zeit war ich mein Gepäck los. Die Sicherheitskontrollen auf dem Flug nach Brüssel waren extrem sorgfältig und sogar der Bügel meines BH´s  und mein Gürtel wurden genauestens abgecheckt.  Der arme Kerl hinter mir musste sich sogar die Schuhe ausziehen aber wieso hatte hier niemand ein Problem mit dem Schweizer Messer in meinem Handgepäck ? Wir durften einsteigen und zu meiner Verwunderung hatte ich die ganze Sitzreihe 14 für mich, ich entschied mich für den Fensterplatz. Der Flug wurde mal wieder nur von Stewards begleitet – stimmt das eigentlich das die meisten schwul sind ? Wir stiegen sehr langsam in den Himmel und noch auf keinem meiner Flüge zuvor konnte ich soviel meiner „Heimat“ erkennen. Das Steinhuder Meer, der Fliegerhorst Wunstorf und Mardorf lagen unter mir. Ankunft in Brüssel im Terminal C und mein Weiterflug sollte von B abgehen, es waren ca. 15 Minuten Fußmarsch trotz der automatischen Laufbänder – puh war das alles riesig hier! Die Sicherheitskontrollen waren diesmal ein echter Witz denn was mich in Hannover fast zum Striptease brachte, löste hier nicht mal ein einfaches Piepen aus. Der nächste Flieger war ein Airbus 321 und ich hatte wieder eine 3er Reihe für mich allein, die Maschine war höchstens 45% besetzt. Nach 2:40 Stunden Flugzeit landeten wir früher als geplant, mein Gepäck kam ziemlich am Schluss und zig knallgelbe Aufkleber des Bundesgrenzschutzes strahlten mich an – kein Wunder denn so wie ich die Isomatte mit Klebeband befestigt hatte, musste man mich für ein kriminelles Subjekt halten...

Hinter dem Zoll stand ein türkischer Herr mit einem riesigen Namensschild (mein Name war sogar richtig geschrieben!) also nicht wie geplant „Eagle Horses Ranch“. Dies war aber kein Problem, ich lernte meine Mitreiterin Christina aus Frankfurt kennen und sie erklärte mir das ich gleich Geld tauschen sollte da wir die 10 Millionen Lira für die Fähre erst selbst auslegen mussten und später auf der Ranch erstattet bekommen sollten. Wir schnappten unser Gepäck und stiefelten im Entenmarsch hinter den 4 Leutchen (der Herr hatte noch Frau, Sohn und Freund seines Sohnes dabei und nur der kleine Sohn sprach ein paar Brocken Englisch). Die Fahrt zur Fähre war ziemlich interessant denn wir 3 Mädels nahmen zusammen mit dem Gepäck auf der Ladefläche des Renault platz und die 3 Herren quetschten sich auf die Fordersitze. Am Fähranleger Yenikapi stellten wir fest das wir noch fast 3 Stunden auf die Fähre warten mussten und gingen in die Cafeteria. Es regnete noch immer bei ca. 20 Grad und mir fiel der Satz eines Mitreisenden am Flughafen ein „Istanbul ist so was wie London – überall Sonnenschein und hier regnet es“... Pünktlich um 18 Uhr legte die Fähre ab, sie war so was wie ein kleines „Traumschiff“ eingeteilt in verschiedene Klassen und Decks. Dank Christina fanden wir unseren Sitzplatz! Ich machte mich auf die Suche nach einer Toilette und wie sollte es auch anders sein, landete ich im Gebetsraum der Bayan (Frauen) – ups.
Angekommen in Bandirma fanden wir auch schnell Cem den Ranchbesitzer und es ging mit einem Suzuki Jeep weiter zur Ranch. Abends lernten wir noch Anneken, Carin und Brigitte kennen, sie hatten ihren Rückflug erst am Montag.
 
2. Tag 28.05.2001, Montag
Um 8:00 Uhr waren wir bereits wach und obwohl mal hier keine Aktivität vor 09:30 Uhr erwarten konnte, gingen wir nach draußen – die Sonne schien und wir inspizierten das Gelände. Alles war sehr rustikal, einfach aber idyllisch gelegen. Außer den Hengsten (sie wurden hier auf den Wiesen mit einer Fußfessel gehalten um Streit zu vermeiden), gab es noch einen Pointerrüden, 2 Mischlingswelpen, Tauben und Hühner. Den Vormittag hatten wir zur freien Verfügung und gingen zum Baden an den Strand. Das Wasser war erfrischend und sauber.
Der „Snack“ war mittags so lecker und reichhaltig das wir Müde wurden und ein Nickerchen einlegten. Um 15.00 Uhr holte uns Cem aus dem Zimmer und teilte uns 2 Pferde zum Proberitt zu.
Ich bekam Diego einen 14-jährigen dunkelbraunen Hengst. Christina bekam einen Schimmelhengst namens Gordeon und Cem nahm sich den brauen Hengst Diamon. Die drei waren „verwandt“ und hatten die Rangfolge bereits geklärt, wir konnten also den Sicherheitsabstand verkürzen ohne Stress zu riskieren. Wir ritten auf eine Anhöhe und hatten einen superschönen Ausblick über die ganze Halbinsel.

Beim ersten Galopp fing Diego an zu buckeln – völlig normal meinte Cem der hat eben Spaß am laufen, lass ihn einfach rennen. Okay, nun wusste ich was ich zu tun hatte. Wir sprangen über einen Flusslauf und galoppierten durch das Meer und über den Strand – genial! Diego mochte Wasser und Cem der vor mir ritt, beschmiss mich ordentlich mit Matschbrocken. Mein Outfit trug ab jetzt zur allgemeinen Belustigung bei. Um 21:00 Uhr gab es Abendessen – lecker aber von der Menge kaum zu schaffen, wir tranken Rotwein und Raki....
 
3. Tag 29.05.2001, Dienstag
Nach dem Aufstehen gingen wir Duschen – wer weiß ob wir während des Trails noch mal die Chance dazu hatten. Um 13:00 Uhr sollte es losgehen und wir knuddelten zum Abschied die Hunde ordentlich durch. Um 15:30 Uhr kam endlich der Startschuss und wir ritten ca. 3 ½ Stunden bis zum ersten Camp in das Tal der Tyrannen. Cengiz  hatte das Zelt schon aufgebaut und es gab gegrilltes Hühnchen mit Zucchini-Fladen. Während wir aßen, griff Cem zur Seite und warf etwas ins Gebüsch – keine Panik war bloß eine Schlange sagte er – Abenteuer pur! 
Um 22:00 Uhr begann es zu regnen und wir flüchteten unter eine Plane – etwa 150 m weiter fiel kein Topfen Wasser vom Himmel – merkwürdig...

4. Tag 30.05.2001, Mittwoch
Morgens sahen wir uns die übriggebliebenen Mauern der Klosterruine an, sattelten die Pferde und ritten eine halbe Stunde weiter zu einem Wasserfall. Hier mussten wir UNSERE Geländegängigkeit beweisen und über Steine klettern, wir gingen baden, ließen uns von ein paar blinden Fliegen und Bremsen ärgern und aßen unseren Snack. Danach ritten wir weiter zum nächsten Camp.

Wir durchquerten Wiesen mit Kirsch- und Mirabellenbäumen und tranken Tee „Cay“ in Kocaburgaz einem Dorf. In der Ferne konnten wir  ein Gewitter über dem Meer beobachten – Cem der sich gut mit dem Wetter auskannte, meinte es würde uns nicht erwischen, aber jeder kann sich mal irren oder ? Erst sattelten wir ab und dann bot ein Freund von Cem uns seinen Ziegenstall als Schutz für die Pferde an. Leider vergaß er zu erwähnen das der Stall nicht eine Ecke weiter sondern fast 1 km entfernt lag. Innerhalb von 15 Minuten waren wir komplett klatschnass und sogar Cem gab zu das wir uns diese Aktion hätten sparen können – so hatte es die Pferde aber nicht nur allein erwischt sondern wir waren irgendwie gleichberechtigt *grins Kaum im Stall angekommen, hörte der Regen auf und 20 Minuten später knallte die Sonne wieder vom Himmel, also noch einen Cay trinken und weiter reiten.

Ich übernahm die Führung unserer 3er Gruppe und erfuhr das Diego sonst immer als Leitpferd ging und nun manchmal genervt war weil es ihm nicht gefiel hinten zu gehen – jetzt war er superbrav. Wir kamen eine Stunde später ins nächste Camp „Egridere“ und waren von einer riesigen Ziegenherde umkreist. In dieser Nacht bekam ich wenig Schlaf da sich die Hunde ein Livekonzert mit den Schakalen gaben.
 
5. Tag 31.05.2001, Donnerstag
Morgens ging ich zu Fuß am Fluss entlang zum Strand und war ziemlich traurig über diesen dreckigen Anblick, der ganze angetriebene Müll kokelte und brannte vor sich hin (nette Entsorgungsmethode) - es roch nach Qualm.
Danach erlebten wir die Geburt einer kleinen Ziege live und in Farbe mit.

Heute brachen wir auf zum Ritt durch die Wolfsschlucht, die Etappe war die längste des Trails. Während eines Galopps tauchte plötzlich eine große Matschstelle vor uns auf - Cem bremste, Christina verlangsamte auch und als ich um die Kurve bog, gab es fast einen „Auffahrunfall“. In letzter Sekunde wich ich nach links aus und Diego zeigte Gordeon seine Ranghöhe indem er beim Überholen hinten hoch ausschlug und ihn an der Brust traf. Hiermit hatte ich nicht gerechnet und verlor den Halt (warum haben diese englischen Sättel denn auch keinen Sattelknauf?) Ich konnte mich gerade noch oben halten und war froh keinen Raki ausgeben zu müssen, denn hier war es Gesetz : Wer stürzt muss eine Runde ausgeben! Nun, ich hatte ja Glück – leider erwischte es mich dann prompt beim nächsten Galopp. Diego wollte die Kurve schneiden und ich versuchte ihm zu sagen das ich sage wo es langgehen soll..... im Nachhinein eine dumme Entscheidung! Er hatte also den Kopf nach rechts und die Beine nach links, trat so in ein Erdloch und wir stützten zusammen zu Boden. Da hinter mir Christina auf unsere „Unfallstelle“ traf hatte sie nur 2 Möglichkeiten: Entweder über mein wieder aufstehendes Pferd zu springen oder zu versuchen über mich zu galoppieren und zu hoffen Gordeon erwischt mich nicht. Irgendwie hatten alle Beteiligten Glück und ich bekam nur einen Streifschuss seiner Hufe ab – na ja ein paar Abschürfungen und blaue Flecken, hätte schlimmer ausgehen können.... Ich klopfte den Dreck aus meinen Klamotten und saß wieder auf – die nächsten Galoppstrecken überstanden wir ohne Probleme.

Wir tranken in dem Dorf Yukaryapici einen Cay und machten uns weiter auf den Weg in unser nächstes Camp. Im Galopp ritten wir auf eine Wiese – wo war denn das Camp Große Ratlosigkeit war in Cem´s Gesicht zu sehen, irgendwie war Cengiz samt Jeep abhanden gekommen...
Ein Mann auf einem Fahrrad folgte uns und erklärte jemand hatte Cengiz einen anderen Platz gegeben weil der Boden der Wiese zu uneben war. Wir kehrten um und fanden unser Camp.

Ein paar Felder weiter gab es wie fast überall eine Wasserquelle und Cem goss das im Teekessel gesammelte Wasser über meine Haare und ich wusch sie mit eigens von ihm hergestellter Seife (aus Kräutern und Oliven). Puh ganzschön kalt! Das Essen war wieder superlecker und wieder kamen viele Freunde zu uns ins Camp. Heute Nacht unterhielt mich ein Esel mit seinem „ia“
 
6. Tag 01.06.2001, Freitag
Wir ritten wieder gegen Mittag los und es war zum ersten Mal richtig warm geworden, heute war unser Ziel das Camp „Zaral Tepesi“ Cem´s Winterplatz. Wir sahen am Weg Bienenvölker stehen und beschlossen diese im Galopp zu durchqueren, wieder hatte ich Pech und ein Vieh erwischte mich und stach mir direkt in meinen Hals – klasse, hatte ich nun so was wie eine Pechsträhne?
Cem saß ab, ging in die Büsche und kam mit einigen Blättern zurück, diese zerdrückte er und ich preßte sie zusammen mit etwas Schlamm auf meinen Hals. Es war total irre denn das Brennen hörte sofort auf und es entstand nicht mal eine Schwellung. 

Auf dem weiteren Trail wurde zum ersten Mal geklettert – wie auf dem Oregontrail den ich letztes Jahr geritten bin – gigantisch! Auf dem Berg lieferten wir uns an einer Quelle eine kleine Wasserschlacht und hielten unsere Köpfe unters Wasser. Wir ritten in unser letztes Camp und genossen zum letzten Mal die Lagerfeuerromantik.
 
7. Tag 02.06.2001, Samstag
Wir brachen unser Camp heute viel früher als geplant ab, frühstückten bereits um 8:30 Uhr und ritten eine halbe Stunde später los um schell auf die Ranch zu gelangen. Unsere Regenklamotten am Pferd ritten wir durch stürmischen, kalten Wind. Irgendwie hatten wir dennoch Glück und der Himmel öffnete sich nicht.
Auf einem Weg galoppierte plötzlich ein Hengst auf uns zu, er hatte sich losgerissen und Cem rief uns zu : „Schnell runter von den Pferden und werft Steine nach ihm damit hier kein Kampf entsteht.“ Schreck lass nach! 

Um 12:00 Uhr trafen wir auf der Ranch ein und sahen Halil wieder, wir duschten endlich mal wieder und verbrachten den Rest des Tages mit Lesen und Kartenspielen. Wieso hatte mir der liebe Gott an meinem Abschiedstag keine Sonne gegönnt ? Cem hatte meine Flasche Raki dabei - wegen meines Abfluges von Donnerstag.
Ein Freund brachte in heute einen kleinen Hundewelpen mit (einen ostanatolischen Cangal) Ich verliebte mich sofort in ihn und gab ihn nicht mehr her. Dann hatte ich die große Ehre Namensgeber des Kleinen zu werden und nannte ihn Ramses. Heute war Ingrid aus Holland angekommen – feuchtfröhlich endete der Abend.
 
8. Tag 03.06.2001, Sonntag
Bei meiner Abreise schien natürlich die Sonne! Um 11:00 Uhr wurde ich mit dem Transferbus nach Bandirma gebracht und der nette Fahrer trug mein Gepäck in die Wartehalle und löste mein Ticket für die Fähre. Um 12:00 Uhr sollte sie ablegen – aber als nichts dergleichen passierte, wurde ich zehn Minuten später unruhig und versuchte rauszufinden was denn los war, aber wie üblich verstand niemand Englisch. Irgendwie wurde mir mit Händen und Füßen erklärt das die Fähre erst um 14:00 Uhr ablegen sollte – warum bloß Dann war mein Flieger in Istanbul 100%tig schon weg.

Ich rief Cem auf dem Handy an und er erklärte mir nach Rücksprache mit einem Angestellten das zuwenig Tickets verkauft wurden und die Fähre deshalb ausfällt, beruhigte mich und sagte ich würde wieder angeholt werden und mein Flug wird umgebucht auf morgen 7:30 Uhr– okay, also einen Tag Urlaub mehr!
Zurück auf der Ranch war herrliches Sonnen und Baden angesagt und abends um 23:00 Uhr wurde ich von Cem zum Nachtbus nach Istanbul wieder nach Bandirma gebracht.
 
9. Tag 04.06.2001, Montag
6 Stunden Busfahrt statt 2 Stunden auf der Fähre! Da wie üblich im Norden der Türkei nur Türkisch und Russisch gesprochen wurde, bestand schon wieder das Verständigungsproblem! Angeblich sollte ich vom Steward des Busses in den Dolmus zum Flughafen gesetzt werden – der trieb mich aber nur in eine Gruppe Menschen und sagte „Waiting“ – Toll worauf denn bloß ?
Die Gruppe löste sich auf und ich stand mutterseelenallein in der aufgehenden Sonne.
Mittlerweile war es nach 6:00 Uhr und wusste weder meine genaue Abflugzeit noch Flugnummer. Ich versuchte wieder irgendjemanden zu finden der mich verstand – fand auch zum Glück einen Typen der ein paar Brocken Englisch konnte und mich verwundert fragte : Zu welchem Flughafen möchtest Du? In Istanbul gibt es zwei! – WAS Ich sagte intuitiv : Den größeren und wurde von ihm in einen Dolmus gesetzt der nicht die Aufschrift Uludag trug – hatte Cem nicht gesagt das gar nichts passieren kann und das dort nur ein Bus mit dieser Aufschrift sein sollte? Wieso standen hier denn fast 15 Stück und nur der indem ich jetzt saß hatte keine? Trotz allem kam ich am richtigen Airport an: „Atatürk“.

Ich suchte nach dem Sabena Office um meine Tickets umschreiben zu lassen – wieso stand bloß auf keiner der Tafeln mein Flug nach Brüssel? Hurra, hier sprach man Englisch und ich wurde wieder selbstsicherer. Ich erfuhr das ich auf eine Maschine der Swissair nach Zürich umgebucht war und von dort mit der Crossair weiter nach Hannover kommen sollte. Egal Hauptsache endlich ein Bett!
Nun wurde die Zeit sehr, sehr knapp denn der Start war bereits wenige Minuten später und zum Glück war der Check in - Schalter noch auf. Geschafft! Der Flug war okay und in Zürich hatte ich genug Zeit zum Umsteigen.
Um 11:30 Uhr kamen wir zum Boarding und ich sah zum ersten Mal die Maschine – eine Saab 2000 (noch nie gehört) die hatte Propeller und fasste nur 35 Passagiere. Wir starteten und ich dachte an Zuhause. Plötzlich gab es einen Aufprall an der rechten Seite des Fliegers und der Pilot sagte uns in aller Ruhe das wir sofort wieder nach Zürich umkehren müssen, da wir beim Start einen Schwarm Schwalben erwischt hatten und aus Sicherheitsgründen die Maschine überprüft werden sollte. Nette Beschreibung für eine Notlandung ....

Mit 5 großen Feuerwehrautos im Schlepptau setzten wir wieder (ziemlich unsanft) auf und ich dachte darüber nach wann es wohl anfangen würde zu Brennen. Schnell sollten wir ohne Handgepäck die Maschine verlassen.
Wir wurden wieder in die Wartehalle aus der wir ja gerade kamen geschickt und von den anderen Passagieren interessiert beäugt. Uns wurde mitgeteilt das der Crossair diese „Unannehmlichkeit“ sehr leid tat und wir weitere Infos bekommen würden sobald ihnen selbst klar war wie es weitergehen sollte – unsere Maschine konnte jedenfalls nicht wieder starten und eine Ersatzmaschine war nicht vorhanden, super!
2 Stunden später kam die Durchsage man hätte ein anderes Flugzeug „gefunden“ – ja war denn heute Ostern oder was? Wir wurden dann von der selben Besatzung mit den Worten : Hello again, welcome to our new aircraft  empfangen. Mittlerweile war eigentlich meine Ankunftszeit in Hannover (meine Freunde standen sich dort bereits zum 2. Mal die Beine in den Bauch) und ich war noch immer in der Schweiz. Der 2. Versuch verlief ohne Probleme und völlig am Ende erreichte ich Hannover.
Ich jetzt nach über 50 Stunden auf den Beinen nur noch ein Bedürfnis: Schlafen.. Schlafen.... endlich Auszuschlafen..
 
Fazit: Dieser Trail ist Leuten bevorzugt zu empfehlen die nicht nur das Bedürfnis haben mit den Mitreitern zu Plaudern, die Zügel fallen zulassen um relaxt zu fotografieren. Es sind eben alles Hengste mit entsprechendem Verhalten aber trotzdem sehr brav.

Das Essen ist super-mega lecker und Cem versucht einem fast jedem Wunsch zu erfüllen. Man sollte selber sehr nervenstark sein und sich nicht von diversen Viechern aus der Ruhe bringen lassen.

Campingerprobung ohne einen Hauch von Luxus (Toiletten, fließend Wasser, etc.) ist ein Muss.
Cem meinte soviel Pech wie ich in der ganzen Zeit hatte, wäre ihm noch nicht vorgekommen und es war die erste Fähre seit 7 Jahren die komplett ausfiel – warum gerade bei mir ? Am schlimmsten empfand ich die absolute Hilflosigkeit durch das Verständigungsproblem.  Und die Notlandung passte irgendwie in meine „Glückssträhne“...

Aber: Man wächst mit seinen Aufgaben und es gab ja auch jede Menge Schönes während der Zeit ; -)
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden