Trailritte und Reiturlaube by Moni - Korsika 2003
 

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Texte und Fotos: Copyright by Simone Scheiper
 
 Auf dem Pferderücken durch das ursprüngliche Korsika
 "Trail zum Golf von St. Florent"

1.Tag 03.05.2003, Samstag

Vier Uhr... der Wecker..... Will ich wirklich schon aufstehen? Nee, eigentlich nicht nach nur 2 Stunden Schlaf.
Der Gedanke an 25 Grad und Sonne lockt mich dann schließlich doch aus den Federn. Hier regnet es bei 10 Grad und Sturmböen - Typisches Aprilwetter. Karin, Frank, Barbara und ich frühstücken in aller Eile, dann bringt uns Barbara zum Treffpunkt mit dem Rest unserer Reitertruppe. Mit 12 Leuten in zwei Minibussen beginnt unser Reiseabenteuer...
Aus wirtschaftlichen Gründen haben wir einen Billigflug der German Wings gebucht. Einziger Schönheitsfehler: Abflug von Köln/ Bonn nach Nizza. Wie immer bekomme ich während der 3-stündigen Autofahrt kein Auge zu. Der erste Stopp an einem Autobahnklo vor Remscheid gibt ersten Grund zum Staunen - Hochmoderne Sensorspülung aber keine Klotür???  Abwechselnd spielen wir Tür; -)
       
Im Flughafen bekommen wir gegen unseren Internetausdruck einen Bordpass - Freie Sitzplatzauswahl im Flieger! In Gedanken stelle ich mir das Gedrängel um die besten Plätze vor, doch nichts dergleichen geschieht. Im Airbus 320 ist viel Platz ... doch etwas anders, denn statt der üblichen Sicherheitseinweisung wird uns hier (wörtlich): "Die neuste Schwimmwestenkollektion" vorgestellt. Kurz vor der Landung überfliegen wir die französischen Alpen. Kleine Bergdörfer ziehen sich wie Perlenketten durch die schneebedeckten Berggipfel und laden zum Träumen ein...
Nach Holgers Internetrecherchen fahren wir mit dem Shuttlebus zum Terminal zwei und versuchen erst gar nicht den Weg zu Fuß zurückzulegen - weise Entscheidung! Ich bin froh die Gruppe zu haben und stelle mir eine Durchsage mit folgendem Wortlaut vor: "Eine hilflose Person wurde im Terminal zwei gefunden, wir bitten den Rest der Reisegruppe diese am Informationsschalter abzuholen..." Nee, echt ganz schön unübersichtlich hier. Die CCM Flüge nach Bastia gehen von Zone M ab und ich frage mich was das wohl für eine Fluggesellschaft ist, denn diesen Namen habe ich noch nie gehört. Weiter geht's mit einer ATR 72 Propellermaschine und nach weiteren 50 Minuten sind wir endlich am Ziel.
        
KORSIKA:
Mit einer Fläche von 8.722 Quadratkilometer ist Korsika die viertgrößte Insel des Mittelmeeres. 1.000 km Länge messen die Küsten der Insel. Im Osten dominieren ausgedehnte Sandstrände, im wilderen Westen Felsküsten, unterbrochen von kleineren Buchten. Der überwiegende Teil der Insel ist gebirgig, höchster Berg ist der 2.710 m hohe Monte Cinto. Quer durch die Insel zieht sich leicht S-förmig ein zentraler Gebirgskamm mit einer Reihe weiterer über 2.000 m hoher Gipfel. Die westliche Gebirgslandschaft ist stärker zerklüftet.
Zwischen der Küste und den steil ansteigenden Bergen erstrecken sich Obst- und Olivenhaine und Weinberge. Die Wälder der Insel sind in niedrigen Lagen inzwischen weitgehend der Macchia gewichen.
        
Michel und Antoine erwarten uns bereits am Gepäckband. Der erste Eindruck der Insel ist wunderschön. Viele grüne Bäume und Wiesen wechseln mit bizarren Bergformationen ab und romantische Flüsse und Bäche machen das Bild nahezu perfekt. Nach einer Stunde Fahrt sehen wir uns in Corte auf dem Gelände des "Equestre Centre" um und warten ungeduldig auf das Abendessen. Schließlich haben wir seit fast 12 Stunden nichts gescheites mehr gegessen. Der Aperitif ist sehr, sehr lecker aber extrem alkoholhaltig und schnell werden wir Mädels immer lustiger
Um halb acht gibt's Spaghetti und Soße. Innerhalb kürzester Zeit ist alles verputzt und Michel fragt uns verwundert ob wir denn kein Mittagessen gehabt hätten - Nöö! Um uns hungrige Meute endlich satt zu bekommen legt er noch Joghurts, Käse, Kuchenteilchen, Früchtekompott und Baguette drauf, bis wir pappsatt sind. Später erklärt er uns die komplette Trailstrecke auf einer Karte, zeigt Fotos und beantwortet unsere Fragen. Ein super Start ins Trailabenteuer!
        
Wir übernachten im Gite "Poggio" mit je 8 Leuten in einem Raum auf Doppelstockbetten, haben Toilette, Dusche und einen separaten Waschraum.

2. Tag 04.05.2003, Sonntag
        
Schnell erfrischen und Taschen packen - um acht Uhr sollen wir abgeholt werden zum Frühstück auf der Ranch. Danach werden die Pferde zugeteilt. Ich bekomme die Schimmelstute auf die ich bereits am Vorabend ein Auge geworfen habe - YEAH. Um halb elf geht's dann endlich los. Fast jeder kommt mit seinem Pferd zurecht und nur zwei Leute tauschen miteinander. Wir durchreiten bergiges Gelände und besonders die Trailneulinge unserer Gruppe sind überrascht wie trittsicher die Pferde auch in diesem schwierigen Gelände klettern können. Vorsichtig durchqueren wir den 190 Kilometer langen Fluss Golo und geben acht genau Michels Weg zu nehmen, denn die heftige Strömung ist nicht zu unterschätzen und ich habe keine Lust auf ein Bad
Auf der anderen Seite satteln wir die Pferde ab und picknicken. Antoine ist schon mit dem Begleitfahrzeug da und hat bereits alles vorbereitet: Baguette, Salat und natürlich Wein! Dann geht's noch einige Stunden auf dem Pferderücken weiter, bis wir unser 1.Camp direkt am Asco erreichen.
        
Ich schnappe mir ein Zelt, suche mir eine schöne Stelle aus und schlage mein Domizil idyllisch gelegen neben dem Fluss auf.  Unser Abendessen ist einfach aber lecker - allerdings wird allen schnell klar das man die korsische Küche nicht mit der französischen Küche vergleichen darf :- (
        
Und hier sind sie nun unsere Pferde samt Reiterinnen und Reiter:
       
        KarinBijouCorse- 9 Jahre
        FrankAvanneCorse- 8 Jahre
        AndreasCycloneMerens - 14 Jahre
        AndreaOrbaCorse- 8 Jahre
        KathrinRoseAnglo Araber - 6 Jahre
        HolgerCachetMerens - 14 Jahre
        SvetlanaRebeluCorse - 18 Jahre
        SophieDakota Corse/ Araber - 13 Jahre
        Thomas AzokaSelle Francais - 15 Jahre
        AntjeAile         Corse - 7 Jahre
        Elke          Penelope          Corse - 10 Jahre
        Moni (ich)Fiulughia          Merens/ Connemara - 10 Jahre
       
        MichelVandyAnglo Araber - 16 Jahre
        Le chienMingBordercollie - 7 Jahre
        Sarah height=         Köchin u. Camporganisatorin
        
        
3. Tag 05.05.2003, Montag
        
Die Sonnenstrahlen wecken mich... Da ich mein Zelt direkt am Asco aufgeschlagen habe, beginne ich den Tag mit einem erfrischenden Bad im kühlen Flusswasser - Herrlich! Nun schnell das Zelt abbrechen und auf zum Frühstück. Wir putzen die Pferde, satteln auf und reiten um 10:15 Uhr weiter Richtung Norden. Überall riecht es nach Lavendel, Rosmarin und anderen wildwachsenden Kräutern. Unsere Pferde klettern wie die Bergziegen durch des unwegsame Gelände und wir genießen den Ritt. Beim Durchqueren eines Flüsschens galoppiert Michel spontan an und spritzt uns alle nass - Scherzkeks Unser heutiges Mittagspicknick findet direkt am Tartagine statt. Gut erholt geht's wieder auf die Pferde. Plötzlich sagt Michel das wir absitzen sollen... Wie jetzt??? Er befestigt unsere Zügel am Sattel, kontrolliert die übergeschlagenen Steigbügel und wir verstehen erst gar nicht was nun passiert...
Dank Karins Dolmetscherdiensten (sie spricht als einzige, neben Sophie, in unserer Gruppe passables französisch) wird schnell klar das das Bergabgehen für die Pferde samt Reiter zu schwierig wird und sie daher als Herde alleine runterklettern müssen. Und wie kommen wir jetzt runter??? Die etwa 45 bis 50% Gefälle erzeugen ein mulmiges Gefühl in meiner Magengegend, außerdem habe ich 2 Beine weniger als meine Fiulughia und ich bin somit deutlich weniger trittsicher. Zum ersten Mal verfluche ich meine super- bequemen Westernboots und wünsche mir feste Treckingstiefel. Halb rutschend und halb sidesteps hopsend gelingt es mir dann doch irgendwie den Berg hinabzukommen. Unsere Pferde stehen bereits gelangweilt unten und scheinen sich zu fragen: "Wo bleiben die denn bloß?" Na, auf den Muskelkater in den Waden bin ich gespannt....
        
Am Ende eines langen Tages kommen wir an unserem heutigen Ziel, einem Restaurant, an und genießen einige kalte Alster und Biere Dann werden wir in unser Gite "Novella" gefahren. Es ist im Stil einer Jugendherberge und nur 4 Leute teilen sich jeweils ein Zimmer. Schnell wird geduscht da das Abend-essen wieder im Restaurant stattfindet. Wir bekommen zum ersten Mal ein mehrgängiges Menü und nicht die sonst eher einfache Kost. Erst nach Mitternacht fallen wir nach mehren Karaffen Wein müde in unsere Doppelstockbetten.

4. Tag 06.05.2003, Dienstag

Wir duschen in aller Eile, da wir bereits um 7:30 Uhr zum Frühstück ins Restaurant zurückgefahren werden. Heute gehe ich noch eher in den Entlastungssitz, da mich die 500 Meter bergauf führen (direkt nach dem Satteln) schon an meine persönlichen sportlichen Grenzen brachten. Ich bin froh das mein Pferd mich nun tapfer weiter bergauf trägt - okay, ehrlich gesagt bin ich auch nicht soo besonders sportlich... Also weiter Richtung Meer..         Huch - Was ist das? Zwei Maultiere und ein Tigerscheckhengst folgen uns im gestreckten Galopp. Frank und Holger erweisen sich als super Gauchos und starten den Versuch diese von unserer Gruppe wegzutreiben.
Je nördlicher wir kommen um so mehr Weinberge können wir erkennen. An einer Gaststätte folgt eine kleine Verschnaufpause und das korsische Bier (gebraut mit Kastanien) wird verkostet.
        
ENDLICH!!! Das Meer!!! Wir können es heute zum ersten Mal hinter einer Anhöhe sehen. Unser Satteltaschenpicknick findet kurz vorm Strand statt. Danach erste längere Galoppaden durch den weißen, weichen Sand auf den Pfaden entlang der Küste. Wir machen einen kurzen "Fotogalopp" in einer kleinen Bucht und reiten weitere 2,5 Stunden an der Küste entlang. Die nächste Bucht die wir durchqueren leuchtet uns türkisblau entgegen - schöner kann es selbst in der Karibik nicht sein...
Da es heute sehr heiß ist, haben wir unsere Wasservorräte bereits verbraucht. Um so mehr freuen wir uns als endlich unser "Versorgungsfahrzeug" in Sichtweite kommt. Die Pferde bleiben heute in einem "Steinrondell" und werden von uns getränkt und gefüttert, dann ziehen wir Sandalen an und steigen hinunter in eine traumhafte Bucht. Wir werden mit superweißem Sand und für Mai milden Wassertemperaturen belohnt. Nackt wie Gott uns schuf, stürzen wir uns in die Fluten und genießen das ausgiebige Bad. Der Wein schmeckt wie immer auch heute lecker und die Steaks auf dem Grill duften uns entgegen. Wir beschließen nach dem Grillen unseren mitgebrachten Bacardi am Strand zu trinken, sind jedoch später zu faul noch einmal die Felsen im Dunkeln runterzusteigen. Stattdessen singen wir traditionelle deutsche Volkslieder am Tisch (-oh wie peinlich...) und Michel und Sarah geben gekonnt französische Chansons zum Besten.
        
Einige schlafen heute auf Isomatten im Freien, andere in ihren Schlafsäcken am Strand. Ich probiere die Koje im "Steinbunker" aus und bin überrascht das sich dort nicht mal ein einziges Insekt versteckt hat.
               
5. Tag 07.05.2003, Mittwoch
        
Heute geht es zum Glück (die Party war heftig) erst um halb elf los. Aus Erfahrung wird man bekanntlich klug und ich ziehe statt meiner Lederreitjeans eine dünne Stretchjeans an, denn als Highlight soll am Strand galoppiert werden. Leider liegen in der ersten Bucht viele Algen, die bei einem Sturm vor 6 Wochen angetrieben waren. Unsere Möglichkeit zusammen mit den Pferden zu baden, fällt somit aus - SCHADE
Nach nur 1,5 Stunden Ritt machen wir Rast und picknicken in einem privaten Quartier. Später haben wir In der nächsten Bucht dann mehr Glück. Da sie ist relativ kurz ist, preschen wir insgesamt dreimal durch den Sand - genial. Andrea hat die Videokamera dabei und macht superschöne Aufnahmen.
Dann geht es weiter... Ist denn hier vor uns noch niemand entlanggeritten? Muss wohl der erste Trail in diesem Jahr hier sein. Wir stecken mitten im "Dschungel" und müssen uns den Weg freikämpfen. Wo ist bloß die Machete??? Der Spruch "Augen zu und durch" bekommt plötzlich eine ganz andere Bedeutung!
Eng an dem Hals meiner Stute gepresst, traue ich mich nicht mehr nach oben zu sehen um keinen Ast mit dem Kopf zu erwischen. Nachdem wir diese Passage gut überstanden haben, heißt es wieder Absitzen und über größere Felsbrocken hinabklettern. "Schaut nur nach vorn auf den Weg und nicht zurück - Euer Pferd folgt von allein", gibt Michel uns als guten Rat mit. Die weitere Strecke führt uns am Rand der Felsen entlang. Unter uns rauscht das Meer wie in der Südsee und wir schauen vom Pferd aus der Brandung zu. In der nächsten Bucht werden wir Fotoobjekt für Korsikatouristen - Das Wasser ist tiefer als vermutet und schwups bin ich bis zum Oberschenkel nass : -) Gut das ich die dünne Jeans anhabe!!
        
Wir parken die Pferde, am frühen Abend, auf einer eingezäunten Wiese mit rotem Klatschmohn neben einem 4-Sterne Hotel in St. Florent und uns ist klar das wir hier bestimmt nicht nächtigen werden. Unser Domizil sind heute die dahinter liegenden Holzbungalows für je 6 Personen. Boah Luxus! Ein Badezimmer mit Dusche, Klo und eine Küche gibt's hier. Abends dann leckere Miesmuscheln im Restaurant. Andrea´s erste Videovorführung gibt jede Menge Grund zum Gelächter... Im Vergleich zum Vorabend liegen wir früh im Bett.
               
6. Tag 08.05.2003, Donnerstag
        
Um 08:00 Uhr treffen wir zum Frühstück im Restaurant der Anlage "Kalliste", dann haben wir bis 12:30 Uhr Freizeit die wir zum ausgiebigen shoppen in St. Florent nutzen. Auch die obligatorischen Urlaubspostkarten gehen endlich auf die Reise ; -) Wir sehen uns die Zitadelle an, bummeln durch die Gassen und betrachten einige Boote im Hafen. Dann gehts zurück zum Essen. Heute reiten wir nur 2,5 Stunden... Was uns zuhause ewig erscheint, gibt uns nur Grund zu denken: "Wie schon da?"
        
Unser heutiges Quartier sind Zelte auf einer Wiese, oberhalb eines abgelegenen Hauses (im Stil einer Gaststätte mit Openair-Disco) in den Bergen. Nach dem Versorgen der Pferde gibt es ein kaltes Bier und typisch korsischen Pastis. Oh je - schnell habe ich einen heftigen Schwips. Also kümmere ich mich zuerst um das Aufbauen meines Zeltes und mein Gepäck - Sicher ist sicher! Wer weiß was nach dem Essen noch so alles passiert ; -)
Andreas, Thomas, Holger und Michel entdecken einen alten Tischfußball "Krökeltisch" und benehmen sich wie kleine Kinder. Die erste Verletzung entsteht bei Holger... und das nicht mal beim Reiten, hihi.
Das Essen ist heute megalecker. Es gibt korsische Suppe, Schinken und Oliven, Tortellini-Auflauf, Obst und Myrthelikör. Nach 2,5 Stunden Daueressen sind wir um 23 Uhr glücklich und müde.
               
7. Tag 09.05.2003, Freitag
        
Wir stehen um 6:00 Uhr auf, da wir spätestens um 9:00 Uhr auf den Pferden sein sollen. Heute wird ein Gebirgspass überquert und bereits mittags soll es in so luftiger Höhe nebelig werden. Michel hat ein wenig verpennt und sieht heute wirklich nicht fit aus : -) Schnell noch den Luxus von 4 Duschen, 4 Toiletten und 6 Waschbecken genießen und ab zum Frühstück...
        
Noch während die Pferde fressen, putzen und satteln wir. Das erste Stück wird geführt, dann beginnt der Weg zurück ins Landesinnere. Botanikfreunde wären begeistert: Blumen, Sträucher, Bäume und Gräser in voller Pracht.
Heute ist ein anstrengend langer Tag, denn wir müssen steile Passagen bergab- und bergauf führen. Zum Glück ist es kühler als sonst - gut das wir vorgewarnt wurden und Sweatshirts dabei haben. Der Pass liegt in 1200 Meter Höhe - was für eine Aussicht!
Nach 4 Stunden Ritt dann das Picknick und obligatorische Nickerchen... Beim Weiteritt müssen wir an einer Koppel vorbei, auf der ein wunderschöner brauner Hengst steht. Da wir rossige Stuten dabei haben, sind einige Reiter gut beschäftigt. Dann wird ohne Ende weiter geklettert. Etwas später wollen wir ein Tor passieren, dieses ist leider verschlossen und Michel sucht nach einer Alternativstrecke. Wir klettern einen supersteilen Berg, mittlerweile profimäßig, serpentinenförmig hinauf. Noch immer haben die Pferde Kraftreserven und ein staubiger Galopp folgt im Anschluss.
        
Zwei Stunden später ist unser heutiges Quartier in Sicht. Eine ehemalige Bergerie die einem Freund von Michel gehört - ein etwa 300 Jahre altes Bruchsteinhaus modern umgebaut. Schon wieder eine Dusche - echter Luxus gegenüber anderen Trails... sogar mit Temperaturwahl...
        
Heute grillen wir leckere Steaks. Unsere Gruppe ist froh das Sarah (bereits seit dem dritten Tag) für Antoine eingesprungen ist, denn ihr Essen ist deutlich besser ; -))
               
8. Tag 10.05.2003, Samstag
        
Ich bin um 6:00 Uhr als erste wach. Als einzige unserer Gruppe habe ich beschlossen zu zelten um ein bisschen mehr Schlaf zu bekommen, als in der Sammelunterkunft. Diese Rechnung geht leider nicht auf...
Die halbe Nacht liege ich wegen "undefinierbarer" Geräusche wach - zur Krönung markiert ein Hund mein Zelt, da ich wahrscheinlich in seinem Revier stehe, und es müffelt stark... Tja, manchmal hat man eben auch mal Pech *grins
        
Wir frühstücken um 8:00 Uhr und reiten eine Stunde später los. Unser letzter Trailtag beginnt - schnief...
Gleich am Anfang haben wir eine Begegnung der dritten Art - Wir treffen auf ein Kamel!!!! Ups, unglaublich hier! Mein Pferd scheint so was noch nie gesehen zu haben und hält es für ein pferdefressendes Monster...
Ich springe schnell ab und führe, bis sich meine Kleine etwas beruhigt hat. Bevor wir erneut unzählige Mountains hinter uns lassen, durchqueren wir einen Bach.
 Dann reiten wir durch die Macchia (das sind widerstandsfähige kleinblättrige Pflanzen und Sträucher mit Dornen, um sich vor Fressfeinden und Hitze zu schützen. Sie alle strömen in der Hauptblütezeit im Frühjahr einen starken Duft aus, dessen kräftiges Aroma unverwechselbar für Korsika ist.)  Über eineinhalb Stunden streifen meine Beine durch die mannshohen Sträucher und ich kann nachvollziehen wie sich ein Auto in der Waschstraße wohl so fühlen muss :- ) Unsere Pferde schaffen es teilweise kaum noch über die Zistrosensträucher hinwegzusehen und ich bin so froh eine Lederreitjeans zu haben und nicht nur Minichaps...
Gut das wir unsere Regensachen dabei haben, denn Petrus meint es an unserem letzten Reittag nicht gut mit uns... Will er uns den Abschied nicht so schwer machen? Oder meint er vielleicht das wir alle unseren mitgebrachten Klamotten mal getragen haben sollen?
        
Gegen 16:00 Uhr sind wir wieder zurück in Corte auf der Ranch. Nass aber glücklich sattele ich wehmütig das letzte Mal ab und bedanke mich bei meiner Stute für diese schöne Zeit. Die vergangenen 240 Kilometer haben uns zu einem richtig tollen Team gemacht.
Sarah kocht für uns Abendessen. "Ihr seit alle sehr gute Reiter und habt Euch sehr gut selbstständig um Eure Pferde gekümmert - das ist nicht selbstverständlich", lobt Michel unsere Gruppe. Das geht runter wie Öl!
        
Wir feiern mit den Beiden unseren Abschied mit reichlich Rose- und Rotwein. Nach Mitternacht kehren wir noch zusammen in eine Kneipe neben unserem Gite "Poggio" ein und finden kein Ende....
               
9. Tag 11.05.2003, Sonntag
        
Um sechs Uhr klingelt der Wecker. Vor dem Rückflug wollen alle noch mal Duschen. Wir müssen bis acht Uhr gepackt und gefrühstückt haben, denn die Fahrt zum Flughafen Bastia dauert gut eine Stunde. Natürlich sind wir (trotz Michels Bedenken) pünktlich!!! Auf der Straße vor unserem Gite entsteht das letzte Gruppenfoto mit Selbstauslöser... Gut das nur so wenig Verkehr ist, sonst wäre das Autochaos perfekt.
        
Nach der gestrigen Party ist einigen etwas komisch im Magen - oder liegt es an Michels sportlichem Fahrstil??? In Bastia verabschieden wir uns von Michel und Sarah und versprechen ihnen einige Fotos zuzuschicken. In dem kleinen Flughafen wird sogar ein extra Checkin-Schalter, nachdem klar ist das wir eine Gruppe sind, geöffnet,... So spontan hier gehandelt wird so genau sind aber auch die Kontrollen - 4 Mal !!!
Ausweis und Bordpass vorzeigen, zuletzt beim Steward im Flugzeug - oder haben die hier nur zu wenig zu tun??? Das Gesicht unserer Stewardess sieht aus als wäre es aus Stein und verzieht sich nur als sie mir versehentlich den Sicherheitsgurt nach der Securityeinweisung auf die Schulter fallen lässt. Na ja, ihre Party ging gestern bestimmt auch sehr lange
     
Umsteigen in Nizza und am Nachmittag landen wir wieder in Köln/ Bonn. Dort bekommen wir einen heftigen Schreck als wir den Preis für 9 Tage Parken erfahren... Doch dieser Trail war es wirklich wert! Am Abend bin ich dann wieder Zuhause und vermisse schon "meine" Fiulughia.....


 
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